Es gilt zu unterscheiden zwischen ambulanter und stationärer Behandlung. Unter ambulant verstehe ich alle Arbeiten, bei denen das Klavier beim Kunden bleibt, auch wenn die Mechanik (Spielwerk) in der Werkstatt aufgearbeitet wird. Unter stationär verstehe ich alle Arbeiten, bei denen das ganze Klavier in die Werkstatt muss.
Ambulante Behandlung
Die Mechanik eines Klaviers besteht aus mehreren Tausend Einzelteilen. Sie stellt ein hochkomplexes und empfindliches System dar. Pro Taste gibt es zehn Stellschrauben und Regulierungsmöglichkeiten, die allesamt im Millimeterbereich liegen. Dabei ist es äußerst wichtig, dass alle Einzelteile präzise aufeinander abgestimmt sind.
Die einwandfreie Funktion der Mechanik wird durch die sogenannte Regulierung erreicht. Durch den mechanischen Verschleiß während des Spielens verstellt sich die Regulierung im Laufe der Jahre zum Teil ganz erheblich. Die Folgen davon sind z.B. klemmende Tasten oder eine mangelhafte Repitition der gesamten Mechanik. Oft lässt sich mit relativ geringem Aufwand die Spielart eines Klaviers durch eine neue Regulierung beim Kunden vor Ort entscheidend verbessern.
Stationäre Behandlung
Wenn das ganze Klavier in die Werkstatt muss, wird es erfahrungsgemäß teuer. Meine Empfehlung: wenn es sich um ein Klavier handelt, an dem aus familiären oder sonstigen emotionalen Gründen Ihr Herzblut hängt, dann sollten Sie eine Generalüberholung in Erwägung ziehen. Wenn es aber darum geht, für kleines Geld ein spielbereites Klavier zu bekommen, dann sollten Sie sich für ein anderes Instrument entscheiden.
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